„Schulerfolg für alle“
... ist die zentrale Herausforderung für uns. In Sachsen ist das Schulsystem selektiv gegliedert, Bildungsvergleiche zeigen, dass sächsische Schüler im deutschen Ländervergleich ordentliche Ergebnisse erzielen. Eltern in Sachsen haben mit ihren Grundschulkindern dennoch ein großes Entscheidungsproblem: Gymnasium oder Oberschule.
Die Oberschule ist dabei aus Sicht der Öffentlichkeit die Schulart, die alle besuchen, die es „nicht aufs Gymnasium geschafft haben“. Dazu kommt, dass Aufgaben, wie die lernzieldifferente Unterrichtung im Rahmen der Inklusion, explizit an der Oberschule angesiedelt wurden. Wir Lehrerinnen und Lehrer an unserer Schule sehen dies als Ansporn, wollen „Schulerfolg für alle“ möglich machen und stehen damit vor der großen Herausforderung, einen hochwertigen Bildungsweg für alle Schüler unterschiedlichster Voraussetzung anzubieten. Mehr als 30% unserer Schülerinnen und Schüler kommen mit Bildungsempfehlung Gymnasium an die Schule, auch dies zeigt, dass wir auf gutem Weg sind.
Im sächsischen Schulversuch „Schule mit besonderem pädagogischem Profil / Gemeinschaftsschule" konnten wir, bis 2015 Wege erproben, längeres gemeinsames Lernen zu ermöglichen und eine dementsprechende Lernkultur zu entwickeln. Wir nutzten unsere größere Verantwortung sowie internationale Erfahrungen für unser Gemeinschaftsschul-Konzept, welches Spielräume in den Verordnungen für individuelle Lösungen nutzt. Die gewonnenen Erfahrungen aus dem Schulversuch konnten wir zum großen Teil weiter nutzen und die erprobten Wege weiter beschreiten. Unser Weg ist sehr individuell, aber auch sehr erfolgreich.
Mit dem Schulgesetz 2020 wurde die Gemeinschaftschule auch in Sachsen als eigenständige Schulart eingeführt, der Antrag auf Schulartänderung ist für uns konsequent, da wir uns hier in unserer Schulprogrammatik deutlich wiederfinden. Folgenden Weg sind wir bisher gegangen:
- Information Eltern, Lehrkräfte, Schüler ab 2019
- Diskussion in Gremien
- Beschlüsse in Lehrerkonferenz, Schülerrat, Elternrat - keine Gegenstimme
- einstimmiger Beschluss in der Schulkonferenz am 24.11.2020
- einstimmiger Beschluss im Gemeinderat 25.01.2021
- Antrag an Kultusministerium (SMK) 04.03.2021
- Begleitung und Diskussion mit SMK
- Ablehnung durch das SMK mit Verweis auf unsere Dreizügigkeit mit ausdrücklicher Anerkennung und Würdigung unseres Konzeptes
- Weiterentwicklung unseres Konzeptes im Sinne einer Gemeinschaftsschule, Beibehaltung des langfristigen Zieles
leistungsorientierte Unterrichtung
Die leistungsorientierte Unterrichtung ist wesentlicher Baustein unseres Gemeinschaftsschulkonzeptes. Grundsätzlich wählen alle Lernenden mit ihren Eltern, ob sie leistungsorientiert oder normal unterrichtet werden wollen. Unterrichtet wird in der Regel binnendifferenziert, also gemeinsam in einer Klasse, ab Klasse 7 aber auch in leistungsorientierten Gruppen. In allen Fällen sind die Ziele des Realschullehrplans verbindlich. Leistungsorientiert unterrichtete Schülerinnen und Schüler sollen darüber hinaus fit gemacht werden für einen weiteren Schulbesuch nach dem Realschulabschluss, oft ist dies ein Berufliches Gymnasium.
2. Fremdsprache Französisch
Französisch wird an unserer Schule als zweite Fremdsprache von Klasse 6 bis Klasse 10 angeboten. Dieses Angebot sichert einerseits einen Realschulabschluss in der 2. Fremdsprache und andererseits eine mögliche Fortführung am Gymnasium. Oft schließen unsere Absolventen nach 5 Jahren Französisch diese auch bereits für das Abitur ausreichend ab.
selbstorganisiertes Lernen
Ab Klassenstufe 5 führen wir unsere Schülerinnen und Schüler an ein selbstorganisiertes Lernen heran. Die Fähigkeiten, die hier entwickelt werden, werden zunehmend kombiniert mit einer hohen Gestaltungsfreiheit. Dies zielt insbesondere auf die Entwicklung von Kompetenzen, die für einen weiterführenden Schulbesuch mit möglicherweise anschließendem Studium benötigt werden.
Geographie in englischer Sprache
Zur Förderung des Umgangs mit der englischen Sprache bieten wir in Klasse 9 wahlweise den Unterricht in Geografie in deutscher und in englischer Sprache an. Von den Schülern wird am Anfang des Schuljahres gewählt, in welcher Sprache sie den Geografieunterricht besuchen wollen. Besonders leistungsbereiten Schülern erwarten wir den Besuch in englischer Sprache.