In den größten Glücksmomenten soll man den einen oder anderen Berliner schon einmal diesen Ausspruch getätigt haben hören, wovon sich die Klasse 9c auf ihrer Fahrt in die Bundeshauptstadt natürlich selbst ein Bild verschaffen wollte. Und so machten wir uns am Montag, dem 3. Juli, auf die Socken, um uns in die Geschichte und das Stadtleben Berlins zu stürzen. Gleich am Anreisetag erwartete uns bereits der in Dresden geborene Zeitzeuge Friedemann Körner, der uns eindrucksvoll von seinem Aufenthalt in der Stasi-Haftanstalt Hohenschönhausen berichtete und die Schüler durch die verschiedenen Stationen, vom bedrückenden Kellergeschoss bis hin zu den Freiluftzellen, seiner Haftzeit führte. Natürlich hatten wir viele Fragen, die Herr Körner geduldig und auf unglaublich liebenswerte Weise beantwortete. 

Rund um den berühmt-berüchtigten Alexanderplatz begaben wir uns am Folgetag auf eine urbane Odyssee, bevor es am Mittwoch in das Reichstagsgebäude ging, wo wir zunächst von der Kuppel aus einen beeindruckenden Blick über Berlin erhaschen konnten. Auch hier erwartete uns eine faszinierende Führung bis in die Katakomben hinein und wir lernten viel über die bewegte Historie des Gebäudes, aber auch die Abläufe der demokratischen Strukturen rund um den Bundestag (und erhaschten u.a. einen Blick auf Christian Lindner, der sich aber partout nicht an seine Rolle in der legendären TV-Serie „How I Met Your Mother“ erinnern wollte…). Im Deutschen Spionagemuseum erfuhren wir zudem Einiges über die Geschichte der Geheimdienste und Agenten, während im DDR-Museum später Trabant, Schwalbe, Heike und Rainer im Mittelpunkt standen. Bevor es nach Hause ging, stand allerdings noch der „Berlin Dungeon“ auf dem Plan, der viele Schülerinnen fast die letzten noch vorhandenen Nerven kostete und kräftig an eben jenen zerrte. Wer würde aber auch nicht Angstzustände bekommen, wenn die Stimme aus der Werbung für die „Apotheken Umschau“ plötzlich zum psychopathischen Fleischermeister mutiert, der offensichtlich gerne in dunklen Räumen an harmlosen Besuchern herumschnippelt? Dagegen war dann sogar der wortkarge Busfahrer, der uns im unnachahmlichen GTA-Fahrstil zurück nach Moritzburg fuhr, absolut harmlos. Wir hatten also eine bombastische Zeit an Spree und Havel, die sicher so schnell nicht in Vergessenheit geraten wird.